Beispiel-Sachverhalt:

Ein Senior bemerkt in seiner Tageszeitung eine Beilage über das Angebot eines augenscheinlich ortsansässigen Unternehmens, seine Teppiche reinigen zu lassen. Um das günstige und zeitlich befristete Angebot noch schnell wahrzunehmen, meldet er sich unmittelbar unter der angegeben Rufnummer und vereinbart eine Abholung und Reinigung seiner teuren Perserteppiche. Tatsächlich kommen zwei Mitarbeiter und holen die Teppiche ab.

Bei der vereinbarten Rückgabe wird ihm eine weitaus größere Summe in Rechnung gestellt, als zunächst vereinbart. Da die Mitarbeiter sehr robust auftreten und zudem eine Rückgabe der teuren Teppiche ohne vorheriges Begleichen der Rechnung verweigern, zahlt der Senior auch diese geforderte Summe. Nach Rückgabe der Teppiche und Abfahrt der Mitarbeiter kann er keine Reinigung feststellen. Dafür bemerkt er den Diebstahl eines größeren Bargeldbetrags aus seinem Schlafzimmer.

Als er am angeblichen Firmensitz erscheint, ist dieser nicht existent; das Schaufenster an der Anschrift ist leer. 

Tatsächlich werden durch die Täter keinerlei nützliche Leistungen erbracht.

Zudem ist es häufig schwer zu beurteilen, ob der "Besuch" der Mitarbeiter als Eintrittskarte der Täter in die Wohnung der Opfer genutzt wurde, um dort zu stehlen oder ob tatsächlich die Teppichreinigung zu überteuerten Preisen für die Täter im Vordergrund stand.

Was bleibt, ist in der Regel aber ein finanzieller Verlust bei den Opfern.

Varianten:

Auch hier sind die Varianten vielfältig und z.B. der Ankauf von Altgold/Pelzen oder Antiquariat denkbar.

Grundsätzliche Verhaltenstipps:

-        Lassen Sie keine fremden Personen in Ihre Wohnung!

-        Die Tür bleibt zu!!

-        Hilfe holen!! Rufen Sie die Polizei, auch über 110!

-        Melden Sie verdächtige Wahrnehmungen oder die Kennzeichen verdächtiger Fahrzeuge an Ihre Polizei.

-        Nutzen Sie vorhandene Sicherungseinrichtungen wie einen Türspion/Kette

-        Planen sie notwendige Termine mit fremden Personen in ihrer Wohnung vor und ziehen sie eine weitere Person hinzu.

Beispiel-Sachverhalt:

Ein Besitzer einer Immobilie wird an seinem Grundstück durch angebliche Mitarbeiter eines Dachdeckerbetriebes angesprochen. Es wird behauptet, dass dringende Renovierungsarbeiten an seinem Dach notwendig wären. Ein schon bald eintretender/möglicher Schaden durch eindringendes Wasser wird heraufbeschworen.

Die Unbekannten bieten einen sofortigen Arbeitsbeginn an und verlangen in der Regel einen Vorschuss auf den Rechnungsbetrag.

Varianten:

Als Varianten sind hier auch Gartenarbeiten, das Teeren einer Auffahrt oder die angebliche Dichtigkeitsuntersuchung der Abwasserleitungen denkbar.

Auch hier sind die Varianten vielfältig. Sie werden durch die Täter immer wieder erneuert und dem tagesaktuellen Pressemeldungen (z.B. angeblich verpflichtender Energieausweis für Hausbesitzer) angepasst, so dass eine abschließende Aufzählung nicht möglich ist.

Tatsächlich werden durch die Täter keinerlei nützliche Leistungen erbracht.

Es ist leider häufig so, dass ältere Menschen bei Vorsprechen angeblicher Handwerker größere Bargeldbeträge im Vorfeld angeblicher Leistungen aushändigen.

Hier können, als besondere Hinweise, die folgenden Präventionstipps ergänzend herangezogen werden:

-        Gesundes Misstrauen, keine voreilige Auftragsvergabe, es handelt sich eigentlich nie um eine günstige Gelegenheit!!!

-        Keine Barzahlung vor Ort, seriöse Handwerker schicken Rechnungen, bestehen Sie auf einen Kostenvoranschlag!!!

-        Hinzuziehung von Nachbarn, Bekannten etc. zur Abklärung der Frage, ob überhaupt eine Notwendigkeit für die Arbeiten besteht !!!

Beispiel-Sachverhalt:

 Ein 65-jähriger Pensionär öffnet auf das Klingeln an seiner Wohnungstür, 

• davor steht eine offenbar schwangere Frau und bittet um ein Glas Wasser. Es gehe ihr nicht gut.
• davor steht eine Unbekannte und will eine Nachricht für den angeblich nicht anwesenden Nachbarn / Hausmeister schreiben. Dafür würden ihr aber die Schreibmöglichkeiten fehlen.
• Paket abgeben, Blumen, oder, oder, oder …

 Der hilfsbereite Senior geht in seine Küche, während ihm - meistens unbemerkt - die Täterin folgt, um das Gewünschte entgegen zu nehmen.

In der Zwischenzeit schleicht ein Komplize/in unbemerkt in die Wohnung und entwendet aus dem Wohn- und Schlafzimmer mehrere Hundert Euro und diverse Schmuckstücke.

Variante:

Es wird oft auch Krankheit oder Übelkeit vorgetäuscht, mit der Bitte, die Toilette benutzen zu dürfen. Wieder andere bieten den Ankauf handgefertigter Produkte an oder geben an, ihre Katze zu suchen.

 Auch hier sind die Varianten mannigfaltig und können nicht abschließend dargestellt werden.

Beispiel-Sachverhalt:

Unbekannte erschleichen sich den Zutritt zur Wohnung einer 75-jährigen Rentnerin, indem sie als "Telekommitarbeiter" vorgeben, ihr Telefon überprüfen zu müssen. Oft kündigen sie den Besuch sogar zuvor telefonisch an oder sie rufen auch vorher mehrmals anonym bei der Geschädigten an, um den Anschein zu erwecken, mit ihrem Telefon sei etwas nicht in Ordnung.

Während der Tatausführung lenkt einer der Männer die Geschädigte ab, in dem er diese auffordert, ins Telefon zu sprechen. Der zweite Täter kann in dieser Zeit ungehindert die Wohnung nach Wertgegenständen (Schmuck/Bargeld) durchsuchen.

Variante:

Die Täter benutzen auch andere Telefonanbieter, Energieanbieter oder geben sich als Fernsehtechniker aus, um in Ihre Wohnung zu gelangen.